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Jugend forscht endlich live

Ein Fest mit Feierstunde in der experimenta für die Teilnehmenden des Landeswettbewerbs „Jugend forscht“ 2021 im Nachgang zum rein online geführten Wettbewerbsjahr

Weil der 56. Landeswettbewerb von Jugend forscht coronabedingt in diesem Jahr nur online ausgetragen werden konnte, hatten junge Forscher und Preisträger bisher keine Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und zu sehen, was Gleichaltrige ausgetüftelt hatten. Die wegen der Pandemie virtuelle Feierstunde vom 24.03.2021 wurde am vergangenen Samstag, 09.10.2021, im Kubus der experimenta in Heilbronn im Kleinen nachgeholt und nicht nur sie: Die neuen Paten des Jugend forscht-Landeswettbewerbes, Dr. Thomas Wendt, Bereichsleiter Pädagogik I bei der experimenta Heilbronn und Martina Forstreuter-Klug, stellvertretende Vorsitzende des natec Landesverbandes, machten als Wettbewerbspaten aus dem ersten „Nachtreffen“ in der Geschichte des Landeswettbewerbes Jugend forscht einen Erlebnistag ganz nach dem Geschmack neugieriger, junger Forscherinnen und Forscher. Vor der kleinen Feierstunde mit einer Würdigung der einzelnen Projekte aus verschiedenen Bereichen hatten Preisträger aus dem ganzen „Ländle“ Gelegenheit, die Sonderausstellung „Ozeane“ in der experimenta zu besuchen und im Science Dome die Show „Expedition Reef“ zu erleben. Außerdem gab es einen Blick hinter die Kulissen des Science Centers. Am Nachmittag lockten Laborkurse mit praktischem Hintergrund die Preisträger in die Forscherwelten der experimenta. Dort stiegen sie in der Kleingruppe zum Beispiel in die Atom- und Quantenphysik ein. Im Laborkurs Geoinformatik wurden manche zum „Wächter der Umwelt“ und überlegten gemeinsam, wie Satellitendaten für Projekte genutzt werden können. Andere erkundeten die Ausstellungsetagen im Science Center oder befassten sich im Chemielabor mit dem Problem „Mikroplastik“.

Die jungen Talente aus den Bereichen Physik, Chemie, Arbeitswelt, Biologie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik und Technik waren zum Teil mehrere Stunden mit dem Zug unterwegs, um hier dabei sein zu können. Oft waren Projektbetreuer dabei und konnten etwas über ihre MINT-begabten Nachwuchswissenschaftler berichten. Dr. Marianne Rädle, Wettbewerbsleiterin Jugend forscht Baden-Württemberg, übergab mit herzlicher Geste die Urkunden. „Ein rein online geführter Landeswettbewerb kann es doch nicht gewesen sein. Wir wollten etwas machen, als es wieder möglich war. Deshalb jetzt diese kleine Feierstunde, um wenigstens ein bisschen Wettbewerbsfeeling zu haben“, so Dr. Marianne Rädle.

Und das blieb nicht aus: Mit glänzenden Augen stellten einige der 32 Preisträger in Kurzinterviews ihr Projekt vor, an dem sie so lange gearbeitet hatten und die Juroren des Landeswettbewerbs würdigten die Projekte nochmals auf der Bühne. Berkay Süzgün aus Aldingen und Linus Gäckle aus Tuttlingen hatten versucht, die Raumluft im Klassenzimmer zu verbessern und eine CO2-Ampel erfunden. Mika Enderich, Anna Kunzmann und Tabea Hettenbach vom Gymnasium in Rutesheim hatten eine Alternative zum verpönten Plastikbecher gesucht und einen Becher aus Bananenschalen entworfen. „Ähnlich wie bei der Papierherstellung mussten wir in die Zerfaserung gehen. Chemische Grundlage war, dass die Zellulose aufgelöst wurde“, beschrieb Mika Enderich aus Weissach die Idee. „Wenn unsere Becher jemals produziert würden, wäre das ein Traum“, erklärte Anna Kunzmann. Jeder Teilnehmer brannte für sein Thema. Tristan Menzel und Felix Südland von den Gewerblichen Schulen Waldshut hatten versucht, die Rettungssituation von Menschen, die plötzlich Herzprobleme bekommen, zu verbessern: Sie installierten einen Defibrillator in eine Drohne. „Sie findet den Verunglückten auch im Bergland. Da wir selbst aus einer bergigen Gegend kommen, die noch dazu ziemlich ländlich ist, dachten wir, dass hier eine Lücke in der Versorgung besteht“, betonte Felix Südland. 

Die Liste der spannenden und praxisbezogenen Projekte ist lang. 

Die kleine Feierstunde gab außerdem den Rahmen für die Verabschiedung eines Mannes, der seit 2013 als Patenbeauftragter des Landeswettbewerbs Jugend forscht gewirkt hatte: Michael Fecker von der Robert Bosch GmbH. Seit 1995 war Bosch Patenunternehmen und er in den letzten 7 Jahren Ansprechpartner und Wettbewerbspate und hatte so an der Gestaltung der Landeswettbewerbe in Baden-Württemberg mitgewirkt. Seine Nachfolger sind nun Dr. Thomas Wendt als Vertreter der Patenorganisation experimenta und Martina Forstreuter-Klug als stellvertretende Vorsitzende des natec Landesverbandes als zweitem Paten.

Alle am Nachtreffen Anwesenden machten sich am Spätnachmittag wieder auf ihre zum Teil sehr weiten Heimwege und freuen sich allesamt auf die neue Wettbewerbsrunde 2022, die unter dem Motto „Zufällig genial?“ steht.

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